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grössten Lebensmittelkonzern Nestlé. Mit dem Slogan «Nestlé – Give the Orang-Utans a Break» forderte Greenpeace den Lebensmittelriesen auf, kein Palmöl mehr zu verwenden, für dessen Herstellung Urwälder herhalten müssen. Im Kit-Kat-Schokoriegel von Nestlé steckt Palmöl des indonesischen Produzenten Sinar Mas, der seit Jahren den Lebensraum der Orang-Utans zerstört, um Land für seine Plantagen zu gewinnen. Die Sinar-Mas-Gruppe ist Indonesiens grösster Konzern, der sowohl im Palmöl- als auch im Papiersektor tätig ist. Er verletzt internationale Standards und indonesisches Recht, ist an Landkonflikten beteiligt und rodet seit Jahren wertvolle Regenwälder ohne Rücksicht auf die ökologischen Folgen.

Mit Orang-Utan-Kostümen und einer spektakulären Kletteraktion demonstrierten Greenpeace-Aktivistinnen und -Aktivisten aus der Schweiz, Deutschland und Grossbritannien am 15. April 2010 in Lausanne. In den ersten Minuten der Nestlé-Generalversammlung seilten sie sich vom Bühnendach ab und entrollten über den Köpfen der Nestlé-Manager und -Aktionäre ihre Banner mit dem Slogan «Give the Orang-Utans a Break». Die Forderung ging als Schlagzeile um die Welt und wurde zum öffentlichen Aufruf, sich gegen das verantwortungslose Handeln des Konzerns zu wehren.

In der Folge schlossen sich Greenpeace weltweit Hunderttausende von Konsumentinnen und Aktivisten an und forderten Nestlé über Online-Petitionen, E-Mail-Aufrufe, Facebook, Twitter, Postkarten, Strassenaktivitäten und Anti-Kit-Kat-Kleberaktionen auf, die Geschäftsbeziehungen mit Sinar Mas zu beenden. Dieser Druck von allen Seiten führte nach einigen Wochen zur Kündigung der direkten Verträge mit dem Palmölproduzenten. Am 17. Mai schliesslich legte Nestlé einen umfangreichen Aktionsplan vor, wie Rohstoffe aus Urwaldzerstörung in ihren Produkten künftig ausgeschlossen werden können.