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Die direkte Aktion, für die Greenpeace seit ihrer Geburtsstunde bekannt ist, war ein wesentlicher Baustein der Kampagne. Vier Freiwillige führten über den Köpfen der Nestlé-Generalversammlung eine erfolgreiche Abseilaktion durch, damit die über 3000 versammelten Besucher und Aktionäre unsere Botschaft «Nestlé – Give the Orang-Utans a Break» auf den Transparenten lesen konnten. Unmittelbar vor Beginn umschwärmten drei Dutzend Orang-Utans den Veranstaltungsort, um die Aktionärinnen und Aktionäre auf ihren schwindenden Lebensraum aufmerksam zu machen.

Ein TV-Spot, in dem ein Büroangestellter von einer Affentatze abbeisst statt von einem Schokoriegel, wurde von Greenpeace Grossbritannien auf Youtube gestellt und von den Nestlé-Anwälten schnell wieder zum Verschwinden gebracht – worauf er ebenso schnell anderswo im Netz wieder auftauchte. Die Facebook-Community solidarisierte sich gegen Nestlé und überhäufte deren Fanseite mit Kritik. Über 300 000 E-Mails wurden der Firma zugesandt, anderthalb Millionen Mal wurde der Spot angeklickt, und Nestlé konnte nur noch reagieren.

Es ist selten, dass Greenpeace-Kampagnen so schnell direkte Wirkung zeigen. In diesem Fall hat Nestlé nach zwei Monaten die Konsequenzen gezogen und einen glaubwürdigen Massnahmenplan erarbeitet, wie das Unternehmen bis 2015 vollständig auf eine nachhaltige Palmölbeschaffung umstellen will.

Greenpeace ist ein David geblieben. Die gesamten Aufwände unserer Organisation machen einen Bruchteil der Ausgaben von Unternehmen aus, mit denen wir es zu tun haben.